Digitale Transformation im Online Marketing

Redaktion: Stell Dich doch bitte einmal unseren Lesern vor.
Johannes Ceh: Meine Name ist Johannes Ceh, ich unterstützte Unternehmen, Wandel gemeinsam mit Kunden und Mitarbeitern zu gestalten. Kundenzentrierung, neue Formen der Zusammenarbeit und digitale Verantwortung waren bereits während meiner Zeit bei Springer & Jacoby, Jung von Matt, Ogilvy, Sport1, Sky, BMW und Daimler Schwerpunkte meiner Arbeit. Heute gebe ich meine Erfahrungen als Berater und Autor weiter, unter anderem für das Marktforschungsunternehmen Gartner.
Redaktion: Gerade das Thema Customer Centricity und Digitale Transformation ist für Dich DAS Thema im Bereich der digitalen Strategien, kann man das so sagen?
Johannes Ceh: Kundenzentrierung auf Unternehmenslevel ist der Differenzierungsfaktor der Zukunft. Damit meine ich nicht eine Kundenzentrierung und Experience, die sich auf Marketing beschränkt. Vielmehr die Gesamtausrichtung und Transformation des Unternehmens in Richtung Kunde.
Redaktion: Ist Digitale Transformation für Dich einfach nur ein weiteres Trendthema?
Johannes Ceh: Sowohl wir in Deutschland als auch insbesondere die Digitalbranche sind sehr Begriffs-, gerne auch Buzzword getrieben. Der Begriff Digitale Transformation wurde erschaffen im Zuge von E-Commerce – online entstanden Parallelwelten zu den Kaufhäusern in den Innenstädten. Durch neue Tools wird sich auch hier weiter etwas bewegen. Der wahre und entscheidende Wandel findet aber woanders statt. In wie fern gelingt es Unternehmen aus der Old Economy innefiziente Prozesse abzubauen und Ihre Unternehmen umzubauen, um gegen Digital First Player wie ein Zalando oder Amazon zu bestehen? In wiefern erkennen und würdigen Entscheider das bestehende Potential ihrer Teams, würdigen die Helden im Maschinenraum und schaffen es bewusst mit diesen den Wandel gemeinsam zu gestalten?
Redaktion: Das Customer Centricity stark an der Conversion Optimierung gebunden ist, ist klar. Wenn wir jetzt an die Digitale Transformation denken wollen: Es ist ein sehr breit gefächertes Thema. Warum siehst Du gerade im Bereich der Conversion Optimierung eine große Chance?
Johannes Ceh: Wer Conversion und Growth lebt, ist Querdenker im Sinne von guten Ergebnissen. Solche Querdenker wurden viel zu lange nicht verstanden, ja hatten als Rebellen einen schweren Stand. Durch Generationswechsel, auch auf Entscheiderebene rückt das Verständnis für diese Fähigkeiten zentraler ins Unternehmen. Aktuell gilt es hier noch einiges an Verständnis zu schaffen, was auch Teil meiner Aufgabe ist, aber der Weg lohnt sich. Je besser Entscheider verstehen, was im Motorenraum passiert, desto besser können Sie ihre Transformation steuern.
Redaktion: In der Vergangenheit hast Du für einige große Brands gearbeitet. Darunter Ogilvy, BMW, Daimler und weitere Unternehmen. Was mich hier interessiert ist: War dein Aufgabengebiet auch auf digitale Strategien ausgelegt oder warst Du dort eher Querdenker und digitaler Transformer?
Johannes Ceh: Sowohl als auch. Ich habe vor rund 20 Jahren die BMW Welt in München mit aufsetzen dürfen. Das Vorreiterprojekt der Kundenzentrierung in Deutschland – noch lange bevor Werkzeuge wie Programmatic und Co geboren wurden. Bei Daimler war ich lange Zeit eine Art Spinne im Netz, welche im Sinne des Kunden ganzheitlich auf Projekten gedacht, geschraubt und umgesetzt hat. Aber auch hier kam die strategische Ebene dazu: Z.B. in dem wir bewusst entschieden haben, welche Event, Digital und Marken-Plattformen aus Kundensicht relevant sind, und wie wir diese für den Weg zu einer Kundenzentrierung nutzen können. Eine solche Kundenzentrierte Transformation habe ich danach auch als Berater fortgeführt.
Redaktion: Welche Tipps im Bezug kannst Du unseren Lesern im Bezug auf die Digitale Transformation geben? (gerne 3 Tipps im Bezug auf das digitale Marketing)
Johannes Ceh: Versucht so viel wie möglich mehrwertige Inhalte zu liefern. Wer sich mit seinen Lesern auseinandersetzt und ihnen weiterhilft, hat den ersten Schritt zu Kundenzentrierung gemeistert. Denkt im Sinne des Kunden. Lösungsorientiert. Überbrückt. Seid unangenehm. Im Sinne der Sache. Und schafft Verständnis, warum es Sinn macht. Nehmt die anderen mit. Holt Euch Rückendeckung. Lernt voneinander. Gerade von den Werkzeugen, auf die Ihr einzahlt. Wer besser versteht, worauf seine Arbeit einzahlt, hat größere Freude aufeinander einzuzahlen.
Hier entsteht der Wandel aus dem Maschinenraum
Interessant: Johannes Ceh war Speaker auf der Conversion Roadshow. Mit David Odenthal führte er einen Talk zum Thema "Digitale Transformation/Conversion Talk".